Ein kleines Reisetagebuch
- guenniguenzelsen
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- Motor: 2.0S
- Baujahr: 03/1977
Re: Ein kleines Reisetagebuch
16.09.2021
Die Route des heutigen Tages ist schnell ins Navi eingegeben und bei erstmals leicht bewölktem Himmel geht es dann morgens los.
Es geht über eine teilweise noch im Bau befindliche Hauptstraße raus aus Orhid und nach kurzer Zeit über kleine und schlechte Straßen durch unzählige Dörfer. Ständig rumpelt irgendein alter Ford Transit vor mir auf die Straße und fährt dann mit einer unbeschreiblichen Dieselwolke im Schneckentempo vor mir her. Überholen ist an den meisten Stellen ausgeschlossen und so bin ich mir nach etlichen Kilometern auf Nordmazedonischen Straßen sicher, dass alle alten Ford Transit Diesel hierhin verkauft worden sein müssen.
Ein bekannter Discounter hat hier ebenfalls eine Filiale eröffnet, allerdings unter leicht angepasstem Namen.
Ich finde, die sollten in Deutschland ebenfalls unter diesem Namen firmieren :-)
Die Uhren ticken hier noch etwas anders und wenn ich nicht grade mal wieder in einer Dieselwolke des vorausfahrenden Klappergefährts stecke, ergeben sich ein paar nette Eindrücke.
Irgendwann habe ich die unzähligen Dörfer und schlechten Pisten hinter mir gelassen und es steht ein weiterer Grenzübertritt an.
Ich bin gespannt, ob es wieder so problemlos gehen wird, wie am Tag zuvor und werde nicht enttäuscht.
Der Grenzer heißt mich auf Deutsch willkommen und sagt, dass der Fußballverein meiner Heimatstadt sowieso der Beste sei :-)
Da kann und will ich nicht widersprechen.
Angekommen im Kosovo!
Das Verkehrschaos Nordmazedoniens habe ich hinter mir gelassen und es geht auf guter Strecke und mit wenig Verkehr weiter.
Die hügeligen Passagen sind schön zu fahren, nur einmal gibt es eine kleine Schrecksekunde.
Vor mir muss es geregnet haben und in einem kleinen Dorf rutscht mir auf nasser Fahrbahn das Vorderrad in einer 90 Grad-Kurve weg, als würde ich auf Schmierseife fahren. Zum Glück war ich nicht schnell und konnte die Fuhre mit den Füßen abfangen.
Ich hatte Berichte gelesen, dass die serienmäßigen Michelin-Reifen ziemliche Schwächen auf Nässe haben sollen. Den Rest der Strecke fahre ich heute sehr langsam zu Ende. Irgendwie habe ich die ständige Vorstellung, dass die Karre bei der kleinsten Kurve wieder rutscht.
Ein mentales Problem, kein Problem des Materials.
Es ist gut, als dann das Tagesziel am Horizont erscheint.
Heute mache ich Station in Prizren.
Die Steinbrücke von Prizren werden viele als Motiv kennen. Die Meisten allerdings in Verbindung mit dem Jugoslawien-Krieg. Es ist umso schöner den Ort und die Leute kennenzulernen, wohl wissend, dass der Frieden in der Region volatil ist.
"Interessante" Verkabelung :-)
Diese Dinger fahren hier überall rum
Später esse ich hervorragend in einem Fischrestaurant am Rande der Stadt.
Bei solchen Läden muss ich mich ja immer zusammenreißen. Da könnte ich mich jetzt einmal quer durchfuttern.
Am Abend entsteht dann noch der Plan für den nächsten Tag, der einen Umweg enthalten wird, um der politischen Situation Rechnung zu tragen.
Dazu mehr im Reisebericht des morgigen Tages.
Die Route des heutigen Tages ist schnell ins Navi eingegeben und bei erstmals leicht bewölktem Himmel geht es dann morgens los.
Es geht über eine teilweise noch im Bau befindliche Hauptstraße raus aus Orhid und nach kurzer Zeit über kleine und schlechte Straßen durch unzählige Dörfer. Ständig rumpelt irgendein alter Ford Transit vor mir auf die Straße und fährt dann mit einer unbeschreiblichen Dieselwolke im Schneckentempo vor mir her. Überholen ist an den meisten Stellen ausgeschlossen und so bin ich mir nach etlichen Kilometern auf Nordmazedonischen Straßen sicher, dass alle alten Ford Transit Diesel hierhin verkauft worden sein müssen.
Ein bekannter Discounter hat hier ebenfalls eine Filiale eröffnet, allerdings unter leicht angepasstem Namen.
Ich finde, die sollten in Deutschland ebenfalls unter diesem Namen firmieren :-)
Die Uhren ticken hier noch etwas anders und wenn ich nicht grade mal wieder in einer Dieselwolke des vorausfahrenden Klappergefährts stecke, ergeben sich ein paar nette Eindrücke.
Irgendwann habe ich die unzähligen Dörfer und schlechten Pisten hinter mir gelassen und es steht ein weiterer Grenzübertritt an.
Ich bin gespannt, ob es wieder so problemlos gehen wird, wie am Tag zuvor und werde nicht enttäuscht.
Der Grenzer heißt mich auf Deutsch willkommen und sagt, dass der Fußballverein meiner Heimatstadt sowieso der Beste sei :-)
Da kann und will ich nicht widersprechen.
Angekommen im Kosovo!
Das Verkehrschaos Nordmazedoniens habe ich hinter mir gelassen und es geht auf guter Strecke und mit wenig Verkehr weiter.
Die hügeligen Passagen sind schön zu fahren, nur einmal gibt es eine kleine Schrecksekunde.
Vor mir muss es geregnet haben und in einem kleinen Dorf rutscht mir auf nasser Fahrbahn das Vorderrad in einer 90 Grad-Kurve weg, als würde ich auf Schmierseife fahren. Zum Glück war ich nicht schnell und konnte die Fuhre mit den Füßen abfangen.
Ich hatte Berichte gelesen, dass die serienmäßigen Michelin-Reifen ziemliche Schwächen auf Nässe haben sollen. Den Rest der Strecke fahre ich heute sehr langsam zu Ende. Irgendwie habe ich die ständige Vorstellung, dass die Karre bei der kleinsten Kurve wieder rutscht.
Ein mentales Problem, kein Problem des Materials.
Es ist gut, als dann das Tagesziel am Horizont erscheint.
Heute mache ich Station in Prizren.
Die Steinbrücke von Prizren werden viele als Motiv kennen. Die Meisten allerdings in Verbindung mit dem Jugoslawien-Krieg. Es ist umso schöner den Ort und die Leute kennenzulernen, wohl wissend, dass der Frieden in der Region volatil ist.
"Interessante" Verkabelung :-)
Diese Dinger fahren hier überall rum
Später esse ich hervorragend in einem Fischrestaurant am Rande der Stadt.
Bei solchen Läden muss ich mich ja immer zusammenreißen. Da könnte ich mich jetzt einmal quer durchfuttern.
Am Abend entsteht dann noch der Plan für den nächsten Tag, der einen Umweg enthalten wird, um der politischen Situation Rechnung zu tragen.
Dazu mehr im Reisebericht des morgigen Tages.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Thomas
- Rekord D | 2.0S | 4trg Limo | Lindgrün | 03/1977 | Klorolle auf Hutablage
- Admiral B | 2.8S | 4-Gang Schalter | Silbermetallic | 06/1972
- Kapitän PL | 2.6 | 3-Gang Lenkradschaltung | Rivagrau | 09/1962
- Rewaco FX4 | 1.8i | luftgekühlter Boxer | Electric Orange | 2007
- BMW R1200GS | 1200 DOHC | luftgekühlter Boxer | Lupinblau | 2010
Ein kleiner Reisebericht
- Rekord D | 2.0S | 4trg Limo | Lindgrün | 03/1977 | Klorolle auf Hutablage
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Re: Ein kleines Reisetagebuch
17.09.2021
Bevor ich heute in Prizren aufbreche, stelle ich fest, dass ich meinen Fleece-Pullover gestern in dem Fischrestaurant vergessen habe.
Ich mache also noch einen kurzen Abstecher und stehe, wie eigentlich erwartet, vor verschlossener Tür. Eine Telefonnummer kann ich auch nicht finden.
Schade...der Pullover begleitet mich seit 30 Jahren ausschließlich auf solchen Reisen. Außerdem wird es abends auch inzwischen leicht kühl.
Mit erleichtertem Gepäck geht es also auf die heutige Etappe.
Beim Verlassen von Prizren habe ich einen Typen vor mir, der tatsächlich ein Schaf im Kofferraum hat.
Sieht man hier bei uns ja auch eher selten
:-)
Überhaupt ist das Straßenbild etwas "gemischter" als es bei uns so üblich ist.
Gestern Abend habe ich, wie jeden Abend, auf der Seite des Auswärtigen Amtes nach den Besonderheiten und Warnungen zu meinem heutigen angedachten Reiseland geschaut.
Es soll nach Serbien gehen.
Allerdings erkennt Serbien den Kosovo nicht als eigenständige Region an und erlaubt die Einreise nur aus einem angrenzenden anerkannten Drittstaat, aber nicht aus dem Kosovo.
Um es hier nicht auf einen vergeblichen Versuch ankommen zu lassen, plane ich meine Route so, dass ich vom Kosovo zunächst in einen kleinen Zipfel Montenegros einreise und von dort dann wenige Kilometer weiter nach Serbien. Das liegt sogar mehr oder weniger auf der Strecke und bedeutet keinen großen Umweg.
Es bedeutet aber, dass ich den Grenzübertritt nach Serbien an einer kleinen Piste mitten in den Bergen haben werde.
An der Grenze Kosovo - Montenegro habe ich keine Fotos gemacht. Es war unkompliziert, dauerte wegen einigen Einreisenden vor mir und der insgesamt eher gemütlichen Arbeitsweise der Grenzer aber eine Weile.
Und tatsächlich, die Piste auf den Berg in Richtung Serbischer Grenze wird ziemlich klein.
Oben angekommen sitzt ein einsamer Grenzbeamter mitten im Nirgendwo neben einer kleinen Wellblechhütte in der Größe eines Dixi-Klos, neben sich eine grasende Kuh und kümmert sich um den Einreise-Kram.
Mit meinen Dokumenten gibt er sich zufrieden und auf meine Frage, wie lang denn die nun folgende Schotterpiste sei, antwortet er: Etwa 3 Kilometer.
Die mit mir einreisenden Mopedfahrer auf Ihren BMW GS sind mit einer Staubwolke dann auch gleich auf der Piste verschwunden.
Nun ist es so, dass ein Peugeot Citystar Roller möglicherweise von den Entwicklern nicht unbedingt auf Serbische Schotterpisten in den Bergen ausgelegt wurde. Und genau so fährt sich das Teil dann auch. Alles oberhalb von Schrittgeschwindigkeit schüttelt das Teil so durch, dass man sofort weiß: Fahr langsam, oder das Ding fällt an Ort und Stelle auseinander.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die 3 km Schotterpiste war 7 km lang und ich war ganz froh, als es wieder auf befestigtem Wege weiter ging.
:-)
Nachdem ich die Schotterpiste hinter mir gelassen hatte, änderte sich nach und nach die Landschaft. Von dem bergigen Landschaftsprofil ging es in leicht hügelige Weiten über und es war ein Genuss sich hier auf guten Pisten durchtreiben zu lassen.
Die Zivilisation hatte ich bereits seit einer Weile hinter mir gelassen und steuerte auf mein heutiges Tagesziel zu.
Gleich kommen bestimmt Franz Meersdonk und Günther Willers ... :-)
Sowas sieht man hier häufig...
Nach langer Fahrt durch die Einöde lotst mich mein Navi auf die erwartete unbefestigte Piste. Die letzten Kilometer geht's nochmal auf Schotter weiter.
Ich habe mir als heutiges Tagesziel den Uvac-Canyon ausgesucht und dort eine kleine Holzhütte mitten in der Abgeschiedenheit gebucht.
Dort angekommen, empfängt mich mein Gastgeber, der dort in der Einöde zusammen mit seinen Eltern wohnt, die neben den Hütten einen kleinen Bauernhof betreiben.
Das angebotene Bier lehne ich nicht ab und frage ihn wann und wo ich denn dort essen kann.
Er schaut mich erstaunt an und erklärt mir, dass es hier nur die Hütten gäbe.
Nun muss man wissen, dass ich die Unterkunft auf einem Online-Portal entdeckt und gebucht habe. Und dort war angegeben, dass es dort ein Restaurant/eine Wirtschaft gibt. Außer dem Frühstück esse ich den Tag über nichts, sondern kehre dann abends am Zielort ein. Dementsprechend groß war mein Hunger.
Ich hab ihm dann nochmal erklärt, dass das aber doch in dem Portal so angegeben sei, aber er verneinte wieder. Das nächste Restaurant sei 45 Kilometer westlich.
Irgendwann (ich ging vor meinem geistigen Auge schon durch, was ich an Müsliriegeln so noch bei habe) sagte ich dann noch: Ja, aber ich hab HUNGER!
Und da änderte sich seine Miene plötzlich. "AAACH so...Du hast Hunger...warte, ich kümmere mich"
Er rief dann seine Mutter an und 20 Minuten später wurde ich ins elterliche Wohnzimmer gerufen, wo Essen auf dem Tisch stand.
Ich sage Euch.....es war einfach, aber schmackhaft!
In völliger Abgeschiedenheit habe ich dann eine bereits deutlich kühle Nacht in den Bergen verbracht.
Am nächsten Morgen wollte ich mir unbedingt den Uvac-Canyon anschauen und plante auch den Rest der Reise bei kaum vorhandener Internetverbindung schon mal, soweit es möglich war.
Bevor ich heute in Prizren aufbreche, stelle ich fest, dass ich meinen Fleece-Pullover gestern in dem Fischrestaurant vergessen habe.
Ich mache also noch einen kurzen Abstecher und stehe, wie eigentlich erwartet, vor verschlossener Tür. Eine Telefonnummer kann ich auch nicht finden.
Schade...der Pullover begleitet mich seit 30 Jahren ausschließlich auf solchen Reisen. Außerdem wird es abends auch inzwischen leicht kühl.
Mit erleichtertem Gepäck geht es also auf die heutige Etappe.
Beim Verlassen von Prizren habe ich einen Typen vor mir, der tatsächlich ein Schaf im Kofferraum hat.
Sieht man hier bei uns ja auch eher selten
:-)
Überhaupt ist das Straßenbild etwas "gemischter" als es bei uns so üblich ist.
Gestern Abend habe ich, wie jeden Abend, auf der Seite des Auswärtigen Amtes nach den Besonderheiten und Warnungen zu meinem heutigen angedachten Reiseland geschaut.
Es soll nach Serbien gehen.
Allerdings erkennt Serbien den Kosovo nicht als eigenständige Region an und erlaubt die Einreise nur aus einem angrenzenden anerkannten Drittstaat, aber nicht aus dem Kosovo.
Um es hier nicht auf einen vergeblichen Versuch ankommen zu lassen, plane ich meine Route so, dass ich vom Kosovo zunächst in einen kleinen Zipfel Montenegros einreise und von dort dann wenige Kilometer weiter nach Serbien. Das liegt sogar mehr oder weniger auf der Strecke und bedeutet keinen großen Umweg.
Es bedeutet aber, dass ich den Grenzübertritt nach Serbien an einer kleinen Piste mitten in den Bergen haben werde.
An der Grenze Kosovo - Montenegro habe ich keine Fotos gemacht. Es war unkompliziert, dauerte wegen einigen Einreisenden vor mir und der insgesamt eher gemütlichen Arbeitsweise der Grenzer aber eine Weile.
Und tatsächlich, die Piste auf den Berg in Richtung Serbischer Grenze wird ziemlich klein.
Oben angekommen sitzt ein einsamer Grenzbeamter mitten im Nirgendwo neben einer kleinen Wellblechhütte in der Größe eines Dixi-Klos, neben sich eine grasende Kuh und kümmert sich um den Einreise-Kram.
Mit meinen Dokumenten gibt er sich zufrieden und auf meine Frage, wie lang denn die nun folgende Schotterpiste sei, antwortet er: Etwa 3 Kilometer.
Die mit mir einreisenden Mopedfahrer auf Ihren BMW GS sind mit einer Staubwolke dann auch gleich auf der Piste verschwunden.
Nun ist es so, dass ein Peugeot Citystar Roller möglicherweise von den Entwicklern nicht unbedingt auf Serbische Schotterpisten in den Bergen ausgelegt wurde. Und genau so fährt sich das Teil dann auch. Alles oberhalb von Schrittgeschwindigkeit schüttelt das Teil so durch, dass man sofort weiß: Fahr langsam, oder das Ding fällt an Ort und Stelle auseinander.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die 3 km Schotterpiste war 7 km lang und ich war ganz froh, als es wieder auf befestigtem Wege weiter ging.
:-)
Nachdem ich die Schotterpiste hinter mir gelassen hatte, änderte sich nach und nach die Landschaft. Von dem bergigen Landschaftsprofil ging es in leicht hügelige Weiten über und es war ein Genuss sich hier auf guten Pisten durchtreiben zu lassen.
Die Zivilisation hatte ich bereits seit einer Weile hinter mir gelassen und steuerte auf mein heutiges Tagesziel zu.
Gleich kommen bestimmt Franz Meersdonk und Günther Willers ... :-)
Sowas sieht man hier häufig...
Nach langer Fahrt durch die Einöde lotst mich mein Navi auf die erwartete unbefestigte Piste. Die letzten Kilometer geht's nochmal auf Schotter weiter.
Ich habe mir als heutiges Tagesziel den Uvac-Canyon ausgesucht und dort eine kleine Holzhütte mitten in der Abgeschiedenheit gebucht.
Dort angekommen, empfängt mich mein Gastgeber, der dort in der Einöde zusammen mit seinen Eltern wohnt, die neben den Hütten einen kleinen Bauernhof betreiben.
Das angebotene Bier lehne ich nicht ab und frage ihn wann und wo ich denn dort essen kann.
Er schaut mich erstaunt an und erklärt mir, dass es hier nur die Hütten gäbe.
Nun muss man wissen, dass ich die Unterkunft auf einem Online-Portal entdeckt und gebucht habe. Und dort war angegeben, dass es dort ein Restaurant/eine Wirtschaft gibt. Außer dem Frühstück esse ich den Tag über nichts, sondern kehre dann abends am Zielort ein. Dementsprechend groß war mein Hunger.
Ich hab ihm dann nochmal erklärt, dass das aber doch in dem Portal so angegeben sei, aber er verneinte wieder. Das nächste Restaurant sei 45 Kilometer westlich.
Irgendwann (ich ging vor meinem geistigen Auge schon durch, was ich an Müsliriegeln so noch bei habe) sagte ich dann noch: Ja, aber ich hab HUNGER!
Und da änderte sich seine Miene plötzlich. "AAACH so...Du hast Hunger...warte, ich kümmere mich"
Er rief dann seine Mutter an und 20 Minuten später wurde ich ins elterliche Wohnzimmer gerufen, wo Essen auf dem Tisch stand.
Ich sage Euch.....es war einfach, aber schmackhaft!
In völliger Abgeschiedenheit habe ich dann eine bereits deutlich kühle Nacht in den Bergen verbracht.
Am nächsten Morgen wollte ich mir unbedingt den Uvac-Canyon anschauen und plante auch den Rest der Reise bei kaum vorhandener Internetverbindung schon mal, soweit es möglich war.
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Thomas
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Ein kleiner Reisebericht
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Re: Ein kleines Reisetagebuch
Super Bericht, freut mich das du den weiter schreibst.
Gruß Michael
Opelfahrer seit Frühjahr 1980
http://commodore-b.xobor.net
http://www.Bw-Hilchenbach.de
http://www.Klose-Antriebstechnik.de
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Re: Ein kleines Reisetagebuch
Toller Bericht, Thomas. Ich hatte schon vermutet, das Du den Roller am Point of Return verbrannt, verschenkt, verwasauchimmer hast und mit dem Flieger zurück bist. Dich nur nicht getraut hast, es uns zu Beichten
Gruß, Peter
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Re: Ein kleines Reisetagebuch
Toller Bericht! Spannender als jeder Roman
Commo Limo 2.5H GS - Wackeldackel inklusive
DER Sprint - Coupé 2.0S mit Kriegsbemalung
https://www.youtube.com/watch?v=GmLIbpdWUOM
Eigentlich hab' ich keine Ahnung, aber davon richtig viel!
DER Sprint - Coupé 2.0S mit Kriegsbemalung
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Eigentlich hab' ich keine Ahnung, aber davon richtig viel!
- guenniguenzelsen
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Re: Ein kleines Reisetagebuch
Die freundlichen Aufforderungen zum Weiterschreiben konnte ich nur schwerlich ignorieren
Schön, dass Euch die Weiterreise gefällt.
@pewe59 Alles nach der Großglockner-Hochalpenstraße war bereits Bonus!
Macht Euch bereit für die nächste Etappe, die grade in Arbeit ist ... :-)
Schön, dass Euch die Weiterreise gefällt.
@pewe59 Alles nach der Großglockner-Hochalpenstraße war bereits Bonus!
Macht Euch bereit für die nächste Etappe, die grade in Arbeit ist ... :-)
Thomas
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Re: Ein kleines Reisetagebuch
18.09.2021
Ich werde von einem monotonen, rauschend-prasselnden Geräusch wach. Ein Blick aus dem Fenster zeigt, dass es regnet.
Präziser...es schüttet aus Eimern.
Meine Gastgeber bitten mich wieder ins elterliche Wohnzimmer, wo ein Frühstück für mich vorbereitet steht.
Der Vater meines Gastgebers kommt dazu und da wir keine gemeinsame Sprache sprechen, kommt er nach kurzer Zeit mit einer Flasche Hochprozentigem wieder und bietet mir was zu trinken an :-)
Es ist 8:30 Uhr und ich erkläre ihm freundlich und mit Händen und Füßen, dass ich ja noch Moped fahren muss und daher verzichte.
Der "leichte Sommerregen" veranlasst mich dazu, mir beim Frühstück reichlich Zeit zu lassen, in der Hoffnung dass das bis dahin vorbei zieht.
Leichter Sommerregen
In Regenklamotten gehüllt ziehe ich dann doch irgendwann los, um den Uvac-Canyon von oben aus den Bergen sehen zu können.
Das Wetter ist etwas besser geworden, aber die Schotterpiste endet immer wieder nach diversen Abzweigungen im Nirgendwo.
Ein Schäfer gibt mir zwar auch noch eine grobe Wegbeschreibung, aber nachdem ich auch damit immer wieder nur in Sackgassen gelandet bin, gebe ich irgendwann auf. Die heutige Etappe ist lang und ich habe bereits knapp 2 Stunden für die Suche aufgewendet. Etwas enttäuscht, aber trotzdem entschlossen, entscheide ich, dass ich mich auf den Weg Richtung des heutigen Tagesziels machen werde.
So hätte der Panoramablick auf den Uvac wohl ausgesehen:
Uvac-Canyon
Es geht wieder durch kleine Bergstraßen und das Wetter zeigt sich von seiner inzwischen herbstlichen Seite. Es ist nass-kalt, bei Temperaturen um 9 Grad.
Der erfahrene Motorradfahrer mag nun schmunzeln, aber ich hatte kurz zuvor noch 36 Grad und meine Kleidung ist nur mäßig darauf vorbereitet. Zumal mein warmer Pullover ja in einem Fischrestaurant in Prizren liegt...
Irgendwann steht dann der nächste Grenzübertritt an. Reichlich problemlos fahre ich in das nächste Balkan-Land und nehme Kurs auf das heutige Tagesziel. Zum Glück sind die Temperaturen inzwischen wieder etwas erträglicher geworden und die nassen Lederhandschuhe teilweise getrocknet.
Kaum in Bosnien-Herzegowina angekommen, wird die Landschaft atemberaubend. Damit habe ich nicht gerechnet. Der Tourismus spielt sich fast komplett im Nachbarland Kroatien ab und das, obwohl Bosnien wirklich viel zu bieten hat.
Nach dem kalten und regnerischen Start und den wahnsinnig tollen Landschaften nehme ich nun Kurs auf mein heutiges Ziel. Am späten Nachmittag komme ich in Sarajevo an.
Es braucht eine Weile, bis ich meine Unterkunft mitten in der verwinkelten Altstadt gefunden habe. Die Stadt zieht mich von Anfang an in ihren Bann.
Die Altstadt mit den kleinen verwinkelten Gassen und dem bunten Mix aus christlicher und muslimischer Kultur strahlt einen ganz besonderen Charme aus.
Nach dem Balkan-Konflikt haben die Menschen hier gelernt zumindest nebeneinander, wenngleich nicht immer miteinander zu leben.
Mein kleines Hotel in einem der alten Gebäude ist klasse hergerichtet und das Personal sehr herzlich.
Ich esse unweit meines Hotels und genieße ein lokales Bier, später lasse ich mich noch durch die Gassen treiben.
Wenn ich einen Ort der Reise nennen sollte, der mich am meisten beindruckt/überrascht hat, dann ist das ganz gewiss Sarajevo. Die Mischung aus Altem und Modernem, das Zusammenleben von Christen und Moslems und die Freundlichkeit der Menschen haben mich beeindruckt.
Wieder so ein Laden mit einer Auslage, bei der mir das Wasser im Munde zusammenläuft. Diesmal kann ich nicht widerstehen und ich nehme mir ein paar der Köstlichkeiten als "Mitternachtssnack" mit aufs Zimmer.
Meine Planung für den nächsten Tag steht, die Abreise aus Sarajevo sollte mir aber noch leicht erschwert werden :-)
Ich werde von einem monotonen, rauschend-prasselnden Geräusch wach. Ein Blick aus dem Fenster zeigt, dass es regnet.
Präziser...es schüttet aus Eimern.
Meine Gastgeber bitten mich wieder ins elterliche Wohnzimmer, wo ein Frühstück für mich vorbereitet steht.
Der Vater meines Gastgebers kommt dazu und da wir keine gemeinsame Sprache sprechen, kommt er nach kurzer Zeit mit einer Flasche Hochprozentigem wieder und bietet mir was zu trinken an :-)
Es ist 8:30 Uhr und ich erkläre ihm freundlich und mit Händen und Füßen, dass ich ja noch Moped fahren muss und daher verzichte.
Der "leichte Sommerregen" veranlasst mich dazu, mir beim Frühstück reichlich Zeit zu lassen, in der Hoffnung dass das bis dahin vorbei zieht.
Leichter Sommerregen
In Regenklamotten gehüllt ziehe ich dann doch irgendwann los, um den Uvac-Canyon von oben aus den Bergen sehen zu können.
Das Wetter ist etwas besser geworden, aber die Schotterpiste endet immer wieder nach diversen Abzweigungen im Nirgendwo.
Ein Schäfer gibt mir zwar auch noch eine grobe Wegbeschreibung, aber nachdem ich auch damit immer wieder nur in Sackgassen gelandet bin, gebe ich irgendwann auf. Die heutige Etappe ist lang und ich habe bereits knapp 2 Stunden für die Suche aufgewendet. Etwas enttäuscht, aber trotzdem entschlossen, entscheide ich, dass ich mich auf den Weg Richtung des heutigen Tagesziels machen werde.
So hätte der Panoramablick auf den Uvac wohl ausgesehen:
Uvac-Canyon
Es geht wieder durch kleine Bergstraßen und das Wetter zeigt sich von seiner inzwischen herbstlichen Seite. Es ist nass-kalt, bei Temperaturen um 9 Grad.
Der erfahrene Motorradfahrer mag nun schmunzeln, aber ich hatte kurz zuvor noch 36 Grad und meine Kleidung ist nur mäßig darauf vorbereitet. Zumal mein warmer Pullover ja in einem Fischrestaurant in Prizren liegt...
Irgendwann steht dann der nächste Grenzübertritt an. Reichlich problemlos fahre ich in das nächste Balkan-Land und nehme Kurs auf das heutige Tagesziel. Zum Glück sind die Temperaturen inzwischen wieder etwas erträglicher geworden und die nassen Lederhandschuhe teilweise getrocknet.
Kaum in Bosnien-Herzegowina angekommen, wird die Landschaft atemberaubend. Damit habe ich nicht gerechnet. Der Tourismus spielt sich fast komplett im Nachbarland Kroatien ab und das, obwohl Bosnien wirklich viel zu bieten hat.
Nach dem kalten und regnerischen Start und den wahnsinnig tollen Landschaften nehme ich nun Kurs auf mein heutiges Ziel. Am späten Nachmittag komme ich in Sarajevo an.
Es braucht eine Weile, bis ich meine Unterkunft mitten in der verwinkelten Altstadt gefunden habe. Die Stadt zieht mich von Anfang an in ihren Bann.
Die Altstadt mit den kleinen verwinkelten Gassen und dem bunten Mix aus christlicher und muslimischer Kultur strahlt einen ganz besonderen Charme aus.
Nach dem Balkan-Konflikt haben die Menschen hier gelernt zumindest nebeneinander, wenngleich nicht immer miteinander zu leben.
Mein kleines Hotel in einem der alten Gebäude ist klasse hergerichtet und das Personal sehr herzlich.
Ich esse unweit meines Hotels und genieße ein lokales Bier, später lasse ich mich noch durch die Gassen treiben.
Wenn ich einen Ort der Reise nennen sollte, der mich am meisten beindruckt/überrascht hat, dann ist das ganz gewiss Sarajevo. Die Mischung aus Altem und Modernem, das Zusammenleben von Christen und Moslems und die Freundlichkeit der Menschen haben mich beeindruckt.
Wieder so ein Laden mit einer Auslage, bei der mir das Wasser im Munde zusammenläuft. Diesmal kann ich nicht widerstehen und ich nehme mir ein paar der Köstlichkeiten als "Mitternachtssnack" mit aufs Zimmer.
Meine Planung für den nächsten Tag steht, die Abreise aus Sarajevo sollte mir aber noch leicht erschwert werden :-)
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Thomas
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- Motor: 2.0S
- Baujahr: 03/1977
Re: Ein kleines Reisetagebuch
19.09.2021
Morgens starte ich in Sarajevo endlich wieder mit einem tollen Frühstück.
Eigentlich habe ich ganz kurzentschlossen vor, noch ein paar Mitbringsel für meine Nichten zu kaufen, aber ich habe gestern meine letzte Landeswährung (konvertible Mark) ausgegeben und in den kleinen Läden mag man meine angebotenen Euros nicht akzeptieren und hat auch keine Kartenlesegeräte. Was soll's
Der Roller war beim Nachbarhotel sicher untergestellt - man kennt und hilft sich - und nach einem kurzen Plausch will ich mich auf die heutige Etappe begeben.
Tja...da gibt es nur ein kleines Problem. Ich bin mitten in der Altstadt abgestiegen und dort wird heute ein internationales Radrennen ausgetragen.
Alles ist gesperrt und ich versuche vergeblich auf einer der Ausfahrtsstraßen aus der Stadt zu kommen.
Irgendwann beschließe ich, dass mir das jetzt alles zu bunt wird und fahre mit meinem knatternden 2-Takt-Roller mitten durch die Fußgängerzone der historischen Altstadt und werde von den Polizisten freundlich überall durch gewunken.
Das ist gut, denn der heutige Tag wird lang.
Ich hatte zwei Optionen:
1. Bei der bisherigen Tages-Kilometerleistung ohne Pause nach Hause fahren
2. Die Etappen vergrößern und damit die tägliche Fahrzeit erhöhen, dafür aber einen Ruhetag einlegen können.
Ich bin seit einigen tausend Kilometern unterwegs und mit so einem 50er Roller ist es teilweise auch ein wenig beschwerlich durch diese Region der Welt zu fahren, so dass ich mich für die Option "zusätzlicher Ruhetag" entscheide
Das bedeutet aber auch, dass es heute eine Etappe von 430 Kilometern geben wird. Das sind 11 Stunden reine Fahrtzeit, ohne Pausen. Also effektiv irgendwas Richtung 13 Stunden.
Das Ziel ist Zagreb/Kroatien, wo ich dann auch einen Ruhetag einlegen will.
Es geht durch abgelegene Regionen mit guter Straße.
Dem Roller sieht man inzwischen an, dass er eine kleine Ausfahrt hinter sich hat. Aber nach der Panne in Albanien läuft alles an der kleinen Kiste gut.
Nachdem ich seit vielen Kilometern durch diese einsamen, aber schönen Regionen gefahren bin, endet plötzlich die Straße und mich erwartet eine Schlammpiste.
Was tun? Die Berechnung des Navis ergibt, dass eine Alternativroute 70 Kilometer Umweg bedeutet. Bei der Riesen-Etappe heute kann ich mich nicht dazu entschließen und rede mir ein, dass die Schlammpiste wahrscheinlich nach 500 Metern wieder auf Asphalt endet.
Wie das so ist, wenn man versucht sich selbst zu bescheißen..... Die Schlammpiste endete nicht, sondern wurde immer ausgefahrener.
Die Bilder geben es nur leidlich wieder. Ich musste die Karre mit aller Kraft von Hand durch den Schlamm zerren. Man sieht, dass der Roller ohne Ständer in der ausgewaschenen Schlammpiste aufrecht steht. Die Ungewissheit, ob ich grade die bescheuertste Idee seit Antritt der Reise hatte, oder ob nach der nächsten Kehre wieder eine bessere Piste wartet nagte die ganze Zeit an mir.
Handynetz gab es nicht und das letzte Dorf lag 30 km hinter mir.
Wieder musste ich an die Entwickler des Peugeot Citystar denken, die wohl übersehen haben, dass man sich auf dem Weg zum Einkaufen ja auch mal kurz auf eine Schlammpiste im Bosnischen Hinterland verirren könnte. Anders kann ich mir nicht erklären, dass der Roller für diese Begebenheiten nicht hinreichend ausgerüstet ist.
Nach anstrengenden 12(!) Kilometern fand ich dann endlich wieder festen Boden und war froh, dass ich diese Passage schadlos überstanden hatte.
Der Zeitverlust von gut 2-3 Stunden war mir dabei schon weitestgehend egal.
An der nächstbesten Tanke wurde dann erst mal frischer Sprit gefasst und nach möglichen Schäden geschaut.
Es sah aber alles gut aus und so ging es mit einiger Verspätung weiter.
Die folgende Strecke erinnerte mich in Teilen an Landstraßen im Schwarzwald. Mit dem Gas auf Anschlag ging es langsam aber sicher weiter Richtung Zagreb.
Der Grenzübertritt wieder nach Kroatien war unkompliziert, nur das Tageslicht ging mir so langsam aus.
Nach Sonnenuntergang kam ich in Zagreb an meinem Hotel an. Mitten in der Altstadt gelegen, brauchte ich ein paar Anläufe, um es zu finden. Das Headset im Helm hat wegen der langen Fahrzeit kurz vor Zagreb mit leerer Batterie den Dienst eingestellt, so dass ich ohne Musik und ohne Navi-Ansagen die letzten Kilometer bewältigt habe.
In Zagreb angekommen gab es Pizza und Aperol als Absacker.
Nach der Etappe freute ich mich auf den morgigen Ruhetag.
Morgens starte ich in Sarajevo endlich wieder mit einem tollen Frühstück.
Eigentlich habe ich ganz kurzentschlossen vor, noch ein paar Mitbringsel für meine Nichten zu kaufen, aber ich habe gestern meine letzte Landeswährung (konvertible Mark) ausgegeben und in den kleinen Läden mag man meine angebotenen Euros nicht akzeptieren und hat auch keine Kartenlesegeräte. Was soll's
Der Roller war beim Nachbarhotel sicher untergestellt - man kennt und hilft sich - und nach einem kurzen Plausch will ich mich auf die heutige Etappe begeben.
Tja...da gibt es nur ein kleines Problem. Ich bin mitten in der Altstadt abgestiegen und dort wird heute ein internationales Radrennen ausgetragen.
Alles ist gesperrt und ich versuche vergeblich auf einer der Ausfahrtsstraßen aus der Stadt zu kommen.
Irgendwann beschließe ich, dass mir das jetzt alles zu bunt wird und fahre mit meinem knatternden 2-Takt-Roller mitten durch die Fußgängerzone der historischen Altstadt und werde von den Polizisten freundlich überall durch gewunken.
Das ist gut, denn der heutige Tag wird lang.
Ich hatte zwei Optionen:
1. Bei der bisherigen Tages-Kilometerleistung ohne Pause nach Hause fahren
2. Die Etappen vergrößern und damit die tägliche Fahrzeit erhöhen, dafür aber einen Ruhetag einlegen können.
Ich bin seit einigen tausend Kilometern unterwegs und mit so einem 50er Roller ist es teilweise auch ein wenig beschwerlich durch diese Region der Welt zu fahren, so dass ich mich für die Option "zusätzlicher Ruhetag" entscheide
Das bedeutet aber auch, dass es heute eine Etappe von 430 Kilometern geben wird. Das sind 11 Stunden reine Fahrtzeit, ohne Pausen. Also effektiv irgendwas Richtung 13 Stunden.
Das Ziel ist Zagreb/Kroatien, wo ich dann auch einen Ruhetag einlegen will.
Es geht durch abgelegene Regionen mit guter Straße.
Dem Roller sieht man inzwischen an, dass er eine kleine Ausfahrt hinter sich hat. Aber nach der Panne in Albanien läuft alles an der kleinen Kiste gut.
Nachdem ich seit vielen Kilometern durch diese einsamen, aber schönen Regionen gefahren bin, endet plötzlich die Straße und mich erwartet eine Schlammpiste.
Was tun? Die Berechnung des Navis ergibt, dass eine Alternativroute 70 Kilometer Umweg bedeutet. Bei der Riesen-Etappe heute kann ich mich nicht dazu entschließen und rede mir ein, dass die Schlammpiste wahrscheinlich nach 500 Metern wieder auf Asphalt endet.
Wie das so ist, wenn man versucht sich selbst zu bescheißen..... Die Schlammpiste endete nicht, sondern wurde immer ausgefahrener.
Die Bilder geben es nur leidlich wieder. Ich musste die Karre mit aller Kraft von Hand durch den Schlamm zerren. Man sieht, dass der Roller ohne Ständer in der ausgewaschenen Schlammpiste aufrecht steht. Die Ungewissheit, ob ich grade die bescheuertste Idee seit Antritt der Reise hatte, oder ob nach der nächsten Kehre wieder eine bessere Piste wartet nagte die ganze Zeit an mir.
Handynetz gab es nicht und das letzte Dorf lag 30 km hinter mir.
Wieder musste ich an die Entwickler des Peugeot Citystar denken, die wohl übersehen haben, dass man sich auf dem Weg zum Einkaufen ja auch mal kurz auf eine Schlammpiste im Bosnischen Hinterland verirren könnte. Anders kann ich mir nicht erklären, dass der Roller für diese Begebenheiten nicht hinreichend ausgerüstet ist.
Nach anstrengenden 12(!) Kilometern fand ich dann endlich wieder festen Boden und war froh, dass ich diese Passage schadlos überstanden hatte.
Der Zeitverlust von gut 2-3 Stunden war mir dabei schon weitestgehend egal.
An der nächstbesten Tanke wurde dann erst mal frischer Sprit gefasst und nach möglichen Schäden geschaut.
Es sah aber alles gut aus und so ging es mit einiger Verspätung weiter.
Die folgende Strecke erinnerte mich in Teilen an Landstraßen im Schwarzwald. Mit dem Gas auf Anschlag ging es langsam aber sicher weiter Richtung Zagreb.
Der Grenzübertritt wieder nach Kroatien war unkompliziert, nur das Tageslicht ging mir so langsam aus.
Nach Sonnenuntergang kam ich in Zagreb an meinem Hotel an. Mitten in der Altstadt gelegen, brauchte ich ein paar Anläufe, um es zu finden. Das Headset im Helm hat wegen der langen Fahrzeit kurz vor Zagreb mit leerer Batterie den Dienst eingestellt, so dass ich ohne Musik und ohne Navi-Ansagen die letzten Kilometer bewältigt habe.
In Zagreb angekommen gab es Pizza und Aperol als Absacker.
Nach der Etappe freute ich mich auf den morgigen Ruhetag.
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Thomas
- Rekord D | 2.0S | 4trg Limo | Lindgrün | 03/1977 | Klorolle auf Hutablage
- Admiral B | 2.8S | 4-Gang Schalter | Silbermetallic | 06/1972
- Kapitän PL | 2.6 | 3-Gang Lenkradschaltung | Rivagrau | 09/1962
- Rewaco FX4 | 1.8i | luftgekühlter Boxer | Electric Orange | 2007
- BMW R1200GS | 1200 DOHC | luftgekühlter Boxer | Lupinblau | 2010
Ein kleiner Reisebericht
- Rekord D | 2.0S | 4trg Limo | Lindgrün | 03/1977 | Klorolle auf Hutablage
- Admiral B | 2.8S | 4-Gang Schalter | Silbermetallic | 06/1972
- Kapitän PL | 2.6 | 3-Gang Lenkradschaltung | Rivagrau | 09/1962
- Rewaco FX4 | 1.8i | luftgekühlter Boxer | Electric Orange | 2007
- BMW R1200GS | 1200 DOHC | luftgekühlter Boxer | Lupinblau | 2010
Ein kleiner Reisebericht
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- Registriert: Fr 16. Feb 2007, 13:03
- Wohnort: Selfkant Westzipfel
- Fahrzeugtyp: Commodore B
- Bauform: Coupe
- Motor: 4.0
- Baujahr: 08/1973
Re: Ein kleines Reisetagebuch
Super Fotos, super Storie !
Wie ich schon mal gesagt habe, respekt, ich hätte mich das mit nem Moped nicht getraut !
Wie ich schon mal gesagt habe, respekt, ich hätte mich das mit nem Moped nicht getraut !
Commodore B Coupe 4.0, Bj. 73
Irmscher Senator B 3.024V, Bj.92
Rekord D Sprint Coupe Bj.77
A6 4F Avant 2.4LPG
Irmscher Senator B 3.024V, Bj.92
Rekord D Sprint Coupe Bj.77
A6 4F Avant 2.4LPG
- durchgewurstelt
- Beiträge: 892
- Registriert: Mo 24. Sep 2012, 19:25
Re: Ein kleines Reisetagebuch
Klasse das es weitergeht