Ein kleines Reisetagebuch

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hoko
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Re: Ein kleines Reisetagebuch

Beitrag von hoko »

Danke für die sehr unterhaltsamen Bilder und Geschichten deiner Reise :prost:

Gruß Heiko
suche Sperre für Commodore A/B/C Zustand egal



" Haben ist besser als brauchen "
Ralf Stepper
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Re: Ein kleines Reisetagebuch

Beitrag von Ralf Stepper »

Super Bilder und sehr gut geschrieben, so kann es gerne weiter gehen. :prost:
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guenniguenzelsen
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Re: Ein kleines Reisetagebuch

Beitrag von guenniguenzelsen »

20.09.2021

Heute ist Ruhetag. Der Zweite auf der gesamten Reise und sowohl Mensch, als auch Maschine können ihn gebrauchen.

Das Hotel liegt absolut zentral in der Altstadt, ich kann den Roller sicher auf dem eingezäunten Hof abstellen und die Zimmer sind in Ordnung.
Nur das Frühstück taugt nicht viel, aber damit kann ich leben :-)


Rollertour Balkan 2021 743.jpg


Ich will mich zuerst etwas um den Roller und dann im Anschluss um mein Wohlergehen kümmern.
Nach der Etappe im Schlamm am gestrigen Tag hat sich ein Problem mit dem Standgas eingestellt. Beim Anhalten geht die Drehzahl nicht auf das normale Maß runter, sondern bleibt mehr als doppelt so hoch wie normal. Nicht tragisch, aber es macht beim Anhalten an Kreuzungen und Ampeln einfach nervig Krach, außerdem gibt es durch die Fliehkraftkupplung dann auch immer etwas Vortrieb.
Ich gehe davon aus, dass der Gaszug und der Gas-Schieber im Vergaser gereinigt und geölt werden müssen und beschränke mich auch ausschließlich darauf.
Aus der kleinen Flasche WD40 muss ich den letzten Tropfen raus quetschen und bin dann froh, dass der Rest des Tages mir gehört.


Rollertour Balkan 2021 744.jpg

Rollertour Balkan 2021 745.jpg

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Rollertour Balkan 2021 747.jpg

Rollertour Balkan 2021 748.jpg


In einem kleinen Haushaltswarengeschäft kaufe ich ein Fläschchen Feinmechaniker-Öl nach. Darauf will ich nicht verzichten. Das WD40 habe ich unterwegs immer mal wieder für Kleinigkeiten an der Mechanik gebraucht um irgendwas wieder "zum Arbeiten" zu überreden.
Bei der Gelegenheit gibt's auch einen schönen Kaffee. Das braune Wässerchen im Hotel verdiente den Namen nicht :-)


Rollertour Balkan 2021 749.jpg


Danach habe ich mich einfach den restlichen Tag durch die Stadt treiben lassen, gut gegessen, die Sonne in den zahlreichen Cafés und Biergärten genossen und zum Abend Livemusik in einer Bar gehabt.
Wie auch beim vorherigen Ruhetag lasse ich den Reisebericht entsprechend kurz ausfallen und stelle ein paar Impressionen aus Zagreb ein.
Durchaus ein lohnenswertes Ziel.


Rollertour Balkan 2021 751.jpg

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Rollertour Balkan 2021 760.jpg

Rollertour Balkan 2021 763.jpg


Die Route für den nächsten Tag war auch schnell gemacht, schließlich muss ich wieder Richtung Heimat fahren.
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Thomas
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Dieseltreiber
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Re: Ein kleines Reisetagebuch

Beitrag von Dieseltreiber »

Toll Thomas :lol: :lol:
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guenniguenzelsen
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Re: Ein kleines Reisetagebuch

Beitrag von guenniguenzelsen »

21.09.2021

Ab jetzt werde ich mich auf den direktesten Rückweg fokussieren. Das heißt also, dass die Tagesetappen und Tagesziele so ausgesucht werden, dass ich mit möglichst großen "Schritten" Nord-Westlich Richtung Dortmund komme.
Ich starte mit dem erneut mäßigen Frühstück in Zagreb.


Rollertour Balkan 2021 768.jpg


Das Wetter ist trocken, aber die Temperaturen bleiben im einstelligen Bereich.
So richtig bin ich dafür nicht angezogen, hoffe aber die ganze Zeit darauf, dass es im Verlaufe des Tages noch wärmer wird.
Meine Reparatur des Gaszuges war nur von kurzer Dauer. Das kommt davon, wenn man zu faul ist, den Vergaser komplett zu reinigen.
:-)


Rollertour Balkan 2021 769.jpg


Schnell und unspektakulär fahre ich von Kroatien nach Slowenien und von dort dann ins heutige Zielland Österreich


Rollertour Balkan 2021 770.jpg

Rollertour Balkan 2021 771.jpg


Die Landschaft ist angenehm, die Temperaturen jedoch niedrig. Nach einigen Stunden Fahrt ist die Kälte in alle Knochen gezogen und so bin ich froh in Lienz, meinem heutigen Ziel anzukommen.
Ich habe in einer kleinen Pension außerhalb Lienz' mitten in den Bergen gebucht.
Dort angekommen bin ich der einzige Gast.


Rollertour Balkan 2021 772.jpg


Um die Kälte aus den Knochen zu vertreiben, gönne ich mir eine lange und heiße Dusche. Die Lage der Pension und der Ausblick sind malerisch, trotzdem überkommt mich eine erste Wehmut, als ich an die zurückliegenden Etappen und die vielen für mich unbekannten Orte und Impressionen denke.


Rollertour Balkan 2021 774.jpg

Rollertour Balkan 2021 776.jpg

Rollertour Balkan 2021 777.jpg


Da ich hier oben der einzige Gast bin, freuen sich sowohl der Hund, als auch ich mich über Gesellschaft :-)
Morgen geht's zurück nach Deutschland und es folgen wahrscheinlich die letzten beiden Übernachtungen auf dieser "kleinen Ausfahrt"...


Rollertour Balkan 2021 780.jpg
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Re: Ein kleines Reisetagebuch

Beitrag von guenniguenzelsen »

22.09.2021

Die heutige Etappe ist unspektakulär, aber schön zu fahren.
Morgens starte ich bei knackiger Kälte, doch es zeichnet sich bereits der erste Sonnenschein ab.


Rollertour Balkan 2021 785.jpg


Nach kurzer Strecke wird der Roller betankt. Man sieht etwas, dass das treue Gefährt schon eine ansehnliche Strecke, teils abseits befestigter Wege zurückgelegt hat.
Man sieht auch die dicken Winterhandschuhe, die ich heute früh neben anderen warmen Klamotten angezogen habe. Heute will ich nicht frieren und der Plan geht auf.


Rollertour Balkan 2021 787.jpg


Teils bewölkt, teils sonnig geht es die letzten Kilometer durch Österreich.


Rollertour Balkan 2021 788.jpg


Dann folgt die Rückkehr nach Deutschland. Ganz unspektakulär ohne irgendwelche Grenzkontrollen fahre ich auf einer Ortsstraße einfach rüber. Nach den zurückliegenden Grenzübertritten fast schon ungewohnt.


Rollertour Balkan 2021 789.jpg


Station mache ich in Alsdorf, einem kleinen Dorf auf Höhe von Nürnberg, etwa 25 Kilometer oberhalb Regensburgs.
Die Unterkunft ist solide, das Essen gut.
Bei einem Feierabendbier plane ich die letzte Zwischenübernachtung des morgigen Tages.


Rollertour Balkan 2021 791.jpg
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Re: Ein kleines Reisetagebuch

Beitrag von guenniguenzelsen »

23.09.2021

Es gilt weiter Kilometer Richtung Heimat zu schrubben und so geht es nach dem guten Frühstück gleich wieder auf die Piste.


Rollertour Balkan 2021 795.jpg


Das Wetter ist herrlich und ich lasse mich in aller Ruhe durch die Landschaft treiben.
Der Nebel verzieht sich und die Sonne bahnt sich ihren Weg.


Rollertour Balkan 2021 796.jpg

Rollertour Balkan 2021 798.jpg

Rollertour Balkan 2021 799.jpg


Das Ziel für die letzte Übernachtung auf dieser Reise ist Fulda.
In einem einfachen Stadthotel mit unfreundlichem Personal beziehe ich ein mikroskopisch kleines Zimmer. Selbst für meine Gepäckrolle ist nicht genug Platz.
Mir ist das jedoch völlig egal und so sehe ich auch über die ausgelobte, aber plötzlich doch nicht vorhandene Parkmöglichkeit weg. Der Roller steht halt einfach draußen an der Straße.

Trotzdem bietet dieser Aufenthalt einen abschließenden und interessanten Kontrast.
Man begegnet mir unfreundlich, hochnäsig und desinteressiert.
In all den zurückliegenden Ländern, die ich grade bereist habe ist mir das nicht passiert. Die Unterkünfte waren oft einfacher, die Infrastruktur schlechter und die wirtschaftliche Lage angespannter...aber keiner meiner Gastgeber hat es sich nehmen lassen mich freundlich, interessiert und herzlich aufzunehmen.

Insbesondere an das kleine Hotel in Tirana muss ich dabei denken.
Allein als ich darüber nachdenke, ob die unfreundliche Rezeptionsfrau hier im Stadthotel in Fulda wohl auch bereit wäre mich mit Minzwasser für die kommende Etappe auszustatten, so wie es der Besitzer des kleinen Hotels in Tirana gemacht hat, muss ich unweigerlich lachen.


Rollertour Balkan 2021 809.jpg


Es gibt ein Feierabendbier, eine deftige Mahlzeit im Brauhaus und so lasse ich den heutigen Tag ausklingen.


Rollertour Balkan 2021 815.jpg

Rollertour Balkan 2021 818.jpg

Rollertour Balkan 2021 819.jpg


Tatsächlich brauche ich an diesem Abend nicht lange überlegen, wie die Route des nächsten Tages aussehen könnte.
Ich tippe einfach meine Heimatadresse ins Navi...
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Re: Ein kleines Reisetagebuch

Beitrag von guenniguenzelsen »

24.09.2021

Nun geht es heute also auf die letzte Tagesetappe nach Hause.
Gute 270 Kilometer Strecke, die zeitlich angenehm zu schaffen sein sollten.
Ein letztes Mal wird der Roller bepackt, alles verzurrt und dann kehre ich Fulda den Rücken, um mich geradewegs Richtung Dortmund aufzumachen.


Rollertour Balkan 2021 821.jpg


Der Himmel ist bedeckt und es sieht immer mal wieder so aus, als würde es einen kräftigen Regenguss geben. Bisher bleibt es aber trocken und die Temperaturen sind nach den letzten kalten Tagen wieder im zweistelligen Bereich angekommen.


Rollertour Balkan 2021 825.jpg


Nach einer Weile halte ich bei einer Bäckerei an und gönne mir einen Kaffee und ein Stück Kuchen. Das sah in der Auslage viel kleiner aus und ist jetzt auf dem Teller irgendwie zu einer Familienportion angewachsen ;-)


Rollertour Balkan 2021 823.jpg


Nachdem ich mich nach der kleinen Rast auf den Weg gemacht habe, fängt der Roller wieder an zu mucken. Die Gasannahme wird schlechter und der Motor will fast ausgehen. Das kenne ich ja nun schon aus den Albanischen Bergen und hätte an meinem Ruhetag in Zagreb nicht so faul sein dürfen und den ollen Vergaser dort nochmal zerlegen sollen. Aber das hilft mir jetzt nicht.....ich habe wenig Lust so kurz vor dem Ziel noch eine Schrauberaktion am Straßenrand einzulegen.
Irgendwo hatte ich mal ein Youtube-Video gesehen, wo ein Typ den Vergaser "gereinigt" hat indem er den Motor auf Drehzahl bringt und dann die Luftansaugung mit einem Tuch verschließt.
Das ist ein Reparaturversuch nach meinem Geschmack. Ich kremple das alte Tuch aus meinem Werkzeugvorrat, Bocke die Karre auf und drehe den kleinen Motor kräftig hoch, nur um dann mit festem Druck die Ansaugung zu verschließen.
Das ganze wiederhole ich einige Male und der Erfolg scheint mir Recht zu geben. Die Karre läuft erst mal wieder.
Sollte ich es geschafft haben, die Vergaserreinigung bis zur Rückkehr vertagt zu haben?


Rollertour Balkan 2021 826.jpg


Während ich die weitern Kilometer unter die Reifen nehme, fängt dann ein Klappern im Bereich des Auspuffs an.
Der Stopp fördert zwei kaputtvibrierte Haltelaschen des Auspuff-Hitzeschildes zu Tage.
Heute will mich die Karre nochmal ärgern!
Das Teil wird zügig im Gepäck verstaut und ich will mal sehen, ob sich das nicht wieder günstig reparieren lässt.


Rollertour Balkan 2021 827.jpg


Auch wenn der Roller auf den letzten Kilometern leichten Widerstand leistet, so spielt zumindest das Wetter mit. Es ist weiterhin bewölkt, aber ein Regenguss bleibt mir erspart.


Rollertour Balkan 2021 828.jpg


Irgendwann wird die Gegend wieder zu bekanntem Gebiet und so kehre ich dann am Nachmittag zurück in heimische Gefilde.
Zurück in Dortmund!


Rollertour Balkan 2021 830.jpg


Etwas erschöpft, aber glücklich endet meine kleine Rollerausfahrt nun.
Ich schiebe die treue kleine Kiste in die Garage, nehme meine verzurrten Klamotten ein letztes Mal runter und lese noch den Tacho ab.
Ziemlich genau 5000 Kilometer sind es geworden.
21 Tage unterwegs, davon 2 Ruhetage.
11 Länder habe ich auf meiner kleinen Ausfahrt besucht

- Deutschland
- Österreich
- Italien
- Slowenien
- Kroatien
- Montenegro
- Albanien
- Nordmazedonien
- Kosovo
- Serbien
- Bosnien Herzegowina

Wie soll es nun mit dem Roller weitergehen?
Ich werde mir Gedanken dazu machen müssen.
Dazu mehr in einem letzten, abschließenden Beitrag in meinem kleinen Reisetagebuch.

:-)
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Re: Ein kleines Reisetagebuch

Beitrag von guenniguenzelsen »

Epilog

25.09.2021 - 02.03.2022

An dem nun folgenden Wochenende bringe ich die Reiseklamotten soweit wieder auf Vordermann und genieße ansonsten die Zeit auf der Couch, bevor es wieder zurück in den Arbeitsalltag geht.

Was soll nun mit dem Roller geschehen?
Die Tour war klasse, aber ich denke auch, dass ich die Maximalreichweite mit einem 50er Roller ziemlich ausgereizt, wenn nicht sogar "leicht" überschritten habe :-)
Zunächst entschließe ich mich, das treue Gefährt nach der kleinen Ausfahrt wieder in den bestmöglichen Zustand zu versetzen.
Dazu braucht es erst mal eine Bestandsaufnahme.


20210925_180350.jpg

20210925_180357.jpg

20210925_180402.jpg


Ich bin durchaus erstaunt, wie gut der Roller die Tour überstanden hat.
Er ist dreckig, aber äußerlich kaum beschädigt. Lediglich die untere mattschwarze Verkleidung hat von der Etappe im Schlamm einige Kratzer und gibt darunter den Blick auf gelblich-weißen Kunststoff frei. Allerdings ist hier vom Werk aus auch nur dünn und billig etwas mattschwarzer Lack aufgenebelt.
Ich nehme mir vor, die Verkleidungsteile abzubauen und ordentlich matt schwarz zu lackieren
Bei der Gelegenheit wird die Kiste auch komplett geputzt, der Lack aufpoliert und die Kunststoffteile mit Pflegemittel behandelt.

Die hintere Bremsscheibe ist riefig und verschlissen und so spendiere ich 30 Euro für eine neue Scheibe.

Der Vergaser wird wieder zerlegt, gereinigt und zusammengesetzt.

Die Ersatz-Zündkerze aus Nordmazedonien wandert an ihren neuen Arbeitsplatz.

Ansonsten habe ich noch die Verschleißteile, die ich vor der Tour gewechselt habe, in der Garage liegen.
Bremsklötze, Riemen und Vario-Gewichte hatten ja erst 3700 Kilometer gelaufen, sehen aus wie neu und sind locker für 15.000 Kilometer ausgelegt.
Die Bremsklötze ziehe ich einmal auf Schleifleinen ab und verwende die Teile ohne schlechtes Gewissen - sie sind wie neu.
Der Wechsel ist gut, denn die Teile, die die Tour mitgemacht haben sind durch die Belastung tatsächlich reichlich verschlissen.

Zuletzt ist da noch der Auspuff. Es gibt Nachbauteile für wenig Geld, aber das Originalteil ist einfach von richtig schwerer Qualität und perfekt auf den Roller abgestimmt.
So frage ich also einen Bekannten, von Beruf Schweißer, ob er mir hier nicht eine Reparatur ausführen kann.
Das ist schnell gemacht. Später glätte ich die Schweißnähte noch etwas und der Auspuff bekommt eine neue Lackierung mit schwarzem 800 Grad Auspufflack, dann wird er mit neuer Krümmerdichtung wieder verbaut.


20210926_124646.jpg


Die Probefahrt zeigt, dass die Kiste wieder einwandfrei fährt und optisch besser aussieht, als zu dem Zeitpunkt als ich sie gekauft habe.
Zu einer Entscheidung, was nun weiter mit dem Roller geschehen soll, kann ich mich aber noch nicht durchringen und so geht er zunächst sauber abgedeckt in den "Winterschlaf".

Während des Jahreswechsels setze ich einen Entschluss in die Tat um. Am 31.12 melde ich mich in einer Fahrschule an....

Somit seht dann auch fest, dass der Roller gehen wird. Sobald die ersten Sonnenstrahlen Anfang März den nahenden Frühling ankündigen, schieße ich ein paar Fotos und stelle den Roller ins Netz.

"Gepflegtes Langstreckenfahrzeug..."


Peugeot Citystar 50 2017 028.jpg

Peugeot Citystar 50 2017 031.jpg

Peugeot Citystar 50 2017 038.jpg


Noch am gleichen Tag ruft mich jemand an und bekundet Interesse am Roller. Am nächsten Tag sind wir verabredet und der Verkauf geht schnell und unkompliziert.
Sogar einen kleinen Gewinn kann ich erzielen, aber darauf kam es mir nicht an.
Etwas wehmütig sehe ich dem davonfahrenden Anhänger mit dem Roller darauf nach.
In einem Ferienhaus auf Mallorca soll er wohl nun seinen Dienst antreten. Das ist ok...die weite Welt hat er ja schon gesehen :-)


Als ich kurz darauf meine Motorrad-Führerscheinprüfung erfolgreich absolviere, dauert es auch nicht lange, bis ein Nachfolgemodell Einzug in meine Garage hält.
Quasi ein Roller auf Steroiden :-)


BMW R1200GS 079.jpg


...und ganz in alter Tradition habe ich mich im September wieder ohne große Vorabplanung draufgesetzt und bin losgezogen, um mir mal die Rumänischen Karparten anzusehen.

Daraus ist dann "Eine kleine Ausfahrt - Teil 2" entstanden, mit insgesamt 7000 Kilometern und 16 Ländern.
Einige haben diese Reise ja in meinem Whatsapp-Status mitverfolgt.


Motorradtour Osteuropa 2022 814.jpg


Und so endet dieser Reisebericht hier.
Mir hat es Spaß gemacht darüber zu schreiben und ich hoffe, dass einigen von Euch die virtuelle Mitreise gefallen hat!


:-)
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Re: Ein kleines Reisetagebuch

Beitrag von Commodore B GS/E »

Sehr schön Thomas,

hast du die zweite Reise auch wieder alleine gemacht ?

Respekt

:prost: :prost:
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