Hydros einstellen - Ölproblem

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b-Qp
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Hydros einstellen - Ölproblem

Beitrag von b-Qp »

Hallo, ich schon wieder, der mit den Hydros :lol:
Sorry wenn ich schon wieder was dazu schreiben muss. Es ist jedoch mein 1. Mal da ich mit den Dingern zu tun habe :rolleyes:

Ich habe die Hydros nun nach WHB Grundeingestellt. Das heißt bis auf spielfrei die Schraube zu gedreht und dann noch eine volle Umdrehung. Jeder Zylinder vorher auf OT.
Beim Warmlaufen lassen hörte sich alles ganz gut an. Ein Hydro klapperte noch ne Weile, war dann aber still. Alles schön gleichmnäßig und ruhig.
Jetzt wollte ich noch die feineinstellung beim laufenden Motor vornehmen. Dazu habe ich mir noch eine Abdeckung für die Steuerkette gebastelt, funktioniert ganz gut :D
Ventildeckel abgenommen und Motor gestartet. WAS FÜR EINE SAUEREI !! Das Öl läuft ja im Leerlauf von den Ventilen auf den Krümmer und den Einspritzventilen! :rollwall: Hab erst mal alles mit Bremsenreiniger sauber machen müssen X(
So kann das doch nicht richtig sein? Laut WHB soll das ja so gemacht werden...... :think:
Was mache ich falsch?
Danke und Grüße
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guenniguenzelsen
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Re: Hydros einstellen - Ölproblem

Beitrag von guenniguenzelsen »

Die Grundeinstellung bei stehenden Motor reicht völlig! Die Hydros sind dann im perfekten Arbeitsbereich.
Was Du tun kannst: Statt einer vollen Umdrehung, nur eine dreiviertel Umdrehung.
Das schont durch etwas geringeren Druck die Nockenwelle.

Ich glaube, der Kram mit der Einstellerei bei laufendem Motor kam daher, dass Opel den Werkstätten/Schraubern nicht zugetraut hat, die Hydros zuerst spielfrei einzustellen.
Grade ein leerer/neuer Hydro hat ja noch nicht viel Wiederstand, so dass man da schnell mal zu weit dreht.
Thomas
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b-Qp
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Re: Hydros einstellen - Ölproblem

Beitrag von b-Qp »

Das habe ich mir auch schon gedacht. Normalerweise sollten die Hydros ja mit einer vollen Umdrehung gut vorgespannt sein. Was sollte man da noch feineinstellen wollen..... :think:
Aber du hast sicher recht, ne dreiviertel Umdrehung reicht bestimmt und der Druck auf die Nockenwelle ist geringer.
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mopar_jojo
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Re: Hydros einstellen - Ölproblem

Beitrag von mopar_jojo »

Hi,
Hydros bei stehendem Motor einstallen ist für mich ein Märchen.
Ohne laufenden Motor un damit ohne Öldruck federn die Dinger natrüclich nach.
Knackpunkt, ist den Nullpunkt zu finden, bei denen es eben nicht mehr klappert, also spielfrei ist,
und das geht nur bei laufendem Motor, dann sind die Hydros komplett ausgefahren.
Die Einstellerei ist eine Öl-Sauerei, das lässt sich nun mal nicht vermeiden.
Deshalb die vorgeschrieben Prozedur bei laufendem Motor (mit Öldruck an den Stößeln)
Lösen bis es klappert, dann eine Viertel Umdreuhung rein, warten, danach noch drei Vierteil, immer zwischendurch warten.
Wenn man nicht wartet, hat der Stößel keine Zeit, das überflüssige Öl loszuwerden und der Motor geht aus wegen des offenen Ventils.
Und ob man da nun 3 oder 4 Viertel zuschraubt, hat keinen Einfluß auf den Druck auf die Nockenwelle,
Öl lässt sich nicht komprimieren, und ob der Stößel nun 5,00 oder 5,25cm ist, hat keinen Einfluß auf die "Elastizität", die nicht gegeben ist,
die Nockenwelle bekommt denselben Druck ab.
Ein neuer Hydro ohne Öl lässt sich mit den Fingern zusammendrücken, mit Öl geht das nicht so einfach.
D.h. einen Hyrdo ohne laufenden Motor kann man nicht einstellen, das ist Firlefans.

Gruß, JoJo
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guenniguenzelsen
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Re: Hydros einstellen - Ölproblem

Beitrag von guenniguenzelsen »

Mache ich und viele alte Hasen ausschließlich im Stand.
Das funktioniert einwandfrei, sofern man mit etwas Gefühl rangeht.
Also vielleicht etwas Zurückhaltung bei Titulierungen wie Firelfans!

Und bei nur dreiviertel Umdrehungen reduziert sich die Federvorspannung gegen den der Nocken den Stößel heben muss deutlich.
Auch hier vielleicht eine andere Vorgehensweise nicht pauschal als Blödsinn abtun!
Diese Empfehlung hat Opel selbst später an die Werkstätten rausgegeben, um die anfangs nur mäßig gehärteten Nockenwellen nicht mehr in so großen Mengen sterben zu lassen.
Thomas
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mopar_jojo
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Re: Hydros einstellen - Ölproblem

Beitrag von mopar_jojo »

Hi Thomas,
ok sorry wegen der Wortwahl, war nicht abwertend gemeint, mit gehen ab und zu mal mit den Vokabeln die Pferde durch :prost:
Wenn die Erfahrungen belegen, daß das im Stand auch gut geht, prima.
Ich denke halt nur, daß sich die Inscheniööre was dabei gedacht haben, und die Prozedur bei laufendem Motor ist ja machbar,
halt nur etwas schmierig.
Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, daß eine Federvorspannung hier keinen Einfluß hat.
Die Stößel füllen sich mit Öl, nicht komprimierbar, und wirken damit wie feste Stößel ohne Spiel.
Ob der Stößel dann 1 oder 2 mm eingedrückt ist, Feder hin oder her, macht m.E. keinen Unterschied.
Der Druck von der Nockenwelle beim Öffnen des Ventil wird wohl 100fach höher sein als eine Federvorspannung.
Das sind aber nur theoretische Überlegungen... und vielleicht völlig irrelevant, weil durch Praxiserfahrungen überholt. :D

Gruß, JoJo
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guenniguenzelsen
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Re: Hydros einstellen - Ölproblem

Beitrag von guenniguenzelsen »

Jo, passt schon
:prost:

Einstellen im Stand funktioniert aus langjähriger Erfahrung.

Die Einstellung der Hydros mit nur einer dreiviertel Umdrehung habe ich selbst noch nicht probiert.

Du hast Recht, der Hydro lässt sich nicht komprimieren.
Trotzdem lässt sich die Schraube ja drehen, die Ventilfeder wird gespannt.
Die Theorie sagt hier nun, dass die Spannung der Feder etwas geringer bei einer dreiviertel Drehung, statt einer ganzen Drehung ist.
Hab mal irgendo ein Dokument von Opel dazu gesehen und der Typ der meinen Motor revidiert hat, sprach auch davon.

Aber stimmt schon...letzlich nur Theorie.
Thomas
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Re: Hydros einstellen - Ölproblem

Beitrag von Commo-ohne-Dach »

Ich hab das bei nem alten Hasen auch bei laufendem Motor gelernt :D
Allerdings hat er das so gemacht, dass er fest gedreht hat bis der Motor zuckt und dann ne halbe Umdrehung zurück. :think:
Hat auch immer gut funktioniert.
Ich hab gegen die Sauerei extra nen Deckel oben aufgeflext das man an die Stellmuttern kommt.
Damit ist die Nummer ganz easy :idea:
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Ash
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Re: Hydros einstellen - Ölproblem

Beitrag von Ash »

Ich habe meine vor Jahren auch bei stehendem Motor eingestellt und er läuft seither ohne Auffälligkeiten, keine Geräusche die nicht sein sollten (trotz zweifelhafter Triscan Ware, was mir damals nicht klar war :? )
Hatte mir sogar schon einen alten Deckel aufgeschnitten, weil mir jeder sagte, das muss ich bei laufendem Motor machen.
Nachdem ich mir das Prinzip der Hydros jedoch nochmal genau verinnerlicht habe und dazu auch den Text im WHB las, war ich überzeugt.
Hydrostoessel-CIH-Einstellung.jpg
Wenn man es genau liest steht da eigentlich eindeutig, dass nach der Einstellung (Grundeinstellung) bei stehendem Motor kein Nachstellen mehr erforderlich ist.
Diese KANN, falls nötig, bei laufendem Motor erfolgen, wie es dort heißt (...vielleicht wenn man Mist gebaut hat bei der Grundeinstellung :) )

Von der Logik her sehe ich das ebenfalls bestätigt:
Man legt beim gerade noch spielfreien Einstellen auf exakter OT-Position (= einzige definierbare Ausgangsposition) die Länge X eines Stößels fest - völlig egal ob der Stößel dabei unter Druck arbeitet, der Motor steht, oder der Stößel leer ist. Denn die Distanz zw. Kipphebel und Nocke ist nunmal ein fixer Wert X. Dann drehe ich ihn die 3/4 oder 4/4 Umdrehung, wodurch er aus der Nähe seiner maximalen Ausdehnung in Richtung mittleren Arbeitsbereich "verkürzt" wird.
Der Stößel 'erhärtet' stets in dem Moment, wenn er mechanischen Druck bekommt und das Kugelventil den Rückfluss des Öls im Stößel blockiert.
Ergo genau auf der durch die Einstellung festgelegten Länge, bzw. minimal um diesen Punkt herum. Damit stellt er sich quasi von selbst nach.

Logischer weise wird es problematisch, wenn der 'Arbeitspunkt' nach einer falschen Einstellung zu nah am Anfang oder Ende des max. Arbeitsbereichs liegt. Wenn dann Materialausdehnung, sich erhöhendes Spiel und auf Dauer noch Verschleiß dazu kommt, kann es eben eng werden.
Fehlfunktionen im Stößel selbst mal außen vor.
Die Steigung des Gewindes oben am Kipphebelbolzen habe ich nicht im Kopf, aber ich gehe mal davon aus, dass zwei volle Umdrehungen der max.-min. Ausdehnung des Hydrostößels entsprechen.

So habe ich mir das jedenfalls hergeleitet.
Wenn da ein Denkfehler drin ist, bitte korrigiert mich :D

Bei laufendem Motor habe ich auch schon mal eingestellt, das fand ich irgendwie sogar noch schwieriger, bzw. undefinierbarer, weil der Stößel ja ständig 'hart und weich' wird... das geht dann wirklich nur nach Gehör.
@Commo-ohne-Dach Ob man sich der Mitte des Arbeitsbereichs von oben oder von unten her nähert, ist theoretisch Jacke wie Hose, denk ich ;)

Gruß,
Frank
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Re: Hydros einstellen - Ölproblem

Beitrag von Chromgurke »

Wir halten fest....
Einstellen geht auch bei ruhendem Motor ohne Sauerei, auch bei laufendem. Mit Sauerei!
Ich hab mir damals n alten Deckel aufgeflext, da war die Sauerei nich ganz so dramatisch.
Habs halt bei laufendem gemacht, soweit gedreht, bis das klappern weg war. Bis heute auch keine Probleme!
Gruß Goran
Ich bin so müde, ich könnte ein halbes Schwein essen, so einen Durst hab ich! :D

Sonst fahre ich Vespa oder Lambretta!
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